Wir dokumentieren hier den Aufruf vom Bündnis gegen imperialistische Aggression zum 1. Mai 2015 mit Mobilisierungsvideo auf deutsch und türkisch:
Heraus zum revolutionären 1. Mai!
Gegen Ausbeutung und
Unterdrückung!
Der
1. Mai ist der internationale Kampf- und Feiertag
der Arbeiterklasse. So begehen ihn Millionen Menschen überall auf
der Welt. Sie erheben sich in Rebellion gegen das verfluchte System, das
die Welt für die Mehrheit der Menschen zu einer Hölle
macht, während einige Wenige in orgiastischem Luxus schwelgen. Dass
diese Ausplünderung alles Leben auf der Erde zerstört, ist diesen
Wenigen gleichgültig – die strahlende Atomruine von Fukushima
steht dafür als Symbol. Wir begrüßen diese Kämpfe, egal wo sie
stattfinden, die Steine gegen Panzer in Jerusalem, Hinterhalte gegen
Paramilitärs in den Wäldern von Indien oder Molotowcocktails
gegen die rassistischen Bullen in Ferguson. Letztes Jahr waren wir
am 1. Mai 4000 Leute. Wir haben zusammen gekämpft, ganz verschiedene
Leute: NachbarInnen von nebenan gemeinsam mit PunkerInnen,
KommunistInnen mit AnarchistInnen, ArbeiterInnen mit StudentInnen,
alle gemeinsam gegen ihre Unterdrücker.
Die revolutionäre 1. Mai Demonstration war, ist und muss der lebendige Ausdruck des engsten Zusammenschlusses mit denen sein, die in den Sturmzentren der Weltrevolution kämpfen: den revolutionären Parteien und Organisationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Unser Weg ist nicht Versöhnung und Frieden mit dem Alten. Unser Weg ist die Rebellion gegen alles Reaktionäre. Anders darf es nicht sein. Anders kann es nicht sein. Wir wollen den Kampf gegen die imperialistische Bourgeoisie, ihren Staat, ihre Parteien und Institutionen. Auf dieser Grundlage demonstrieren wir am 1. Mai, auch 2015.
Der Imperialismus, das parasitäre, faulende und sterbende System, das die Welt dominiert, kann sich nur durch immer mehr Gewaltmittel und immer noch schärfere Ausplünderung, vor allem der unterdrückten Nationen der Dritten Welt, aufrecht erhalten. Dieses System macht die Revolution immer notwendiger. Täglich, fast stündlich, erleben wir, wie imperialistische Kriege Länder verwüsten, Subversion Staaten zerrüttet, die EU-Außengrenzen das Mittelmeer zu einem Massengrab machen und das Hungertote bittere Normalität sind. Wir sehen wie Millionen und Abermillionen Menschen in Elend, Not und Verderben gestürzt werden. Auch in Deutschland sehen wir, dass sich die Bedingungen für Viele weiter verschlechtern. Wir sehen die Hartz IV-Schikane auf den Arbeitsämtern, die Leiharbeit, die Menschen zu Hungerlöhnen vermietet, die steigende Kinderarmut und Obdachlosigkeit. Besonders stark betroffen sind Migranten. So wird beispielsweise Flüchtlingen, die vor der Perspektivlosigkeit in ihren eigenen Ländern, die vom Imperialismus ausgebeutet und unterdrückt werden, fliehen, oftmals schon die Grundlage ihrer Existenz verweigert, indem sie nicht mal eine Arbeitserlaubnis erhalten. Das Beispiel der Lampedusa-Gruppe in Hamburg zeigt dies ganz deutlich. Dadurch werden diese Menschen in die Schwarzarbeit gezwungen, wo sie zu den unwürdigsten Bedingungen, niedrigsten Löhnen und unmöglichsten Zeiten arbeiten müssen. Aber auch Migranten späterer Generationen
werden systematisch diskriminiert. Jugendliche Migranten werden benachteiligt bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen behandelt, 60% aller unter Unternehmen in Deutschland haben noch nie einen migrantischen Auszubildenden beschäftigt. Auch die Frauen in Deutschland leiden unter starker Ausbeutung und Unterdrückung. Beispielsweise sind alleinerziehende Mütter durch die mangelnde Betreuung ihrer Kinder oft gezwungen in Teilzeit zu arbeiten. Dazu kommt der von Frauen im Schnitt 22% geringere Verdienst als der von Männern. Verbunden führt dies dazu, dass alleinerziehende Mütter besonders häufig von Armut bedroht sind.
Die
Welt der himmelschreienden Armut erhebt sich gegen
die Welt des ungeheuren Reichtums. Von Brasilien über die Türkei bis
Bangladesch kämpfen die Ärmsten der Armen, die am meisten Unterdrückten
und Ausgebeuteten mit allen Mitteln. Sie haben eine
bessere Zukunft in den Köpfen und einen brennenden Hass auf dieses
System in ihren Herzen.
Verbinden
wir uns mit den antiimperialistischen
Befreiungsbewegungen und den revolutionären Kämpfen in der Welt.
Unterstützen, verstärken, vervielfältigen wir diese Kämpfe, auch hier im
Land, und führen wir sie immer als Teil des weltweiten
Sturms. Schlagen wir dieses verfluchte System kaputt! Lassen wir den
Blutsaugern kein ruhiges Hinterland!
Ihr
System ist am Ende. Das wissen sie. Und diejenigen,
die es verteidigen, müssen eines ganz klar haben: Die Revolution
wird über ihre Köpfe marschieren. Eine Jede und ein Jeder müssen sich
entscheiden. Bin ich für das bestehende System, will ich
mich dort einrichten oder bin ich für die Völker der Welt und Teil
ihres Kampfes. Die Geschichte beweist: Einen dritten Weg um diese
Entscheidung herum gibt es nicht.
Lernen
wir aus der Geschichte der Klassenkämpfe. Lernen
wir aus den Volkskämpfen. Lernen wir von allen antiimperialistischen
Kämpfen auf der Welt, den Volkskriegen in Indien, Peru und der Türkei,
dem Kampf gegen die faschistische Kiewer Regierung in
der Ukraine und auch den Kämpfen in Europa, wie dem in Griechenland.
Dem Kampf gegen die von den Imperialisten unterstützte und erschaffene
IS, deren Rückschrittlichkeit und ihre Massaker.
Begrüßen wir den heroischen, unbeugsamen und ungebrochenen Kampf und
Widerstand der unterdrückten Völker und Minderheiten in Sengal und
Kobane mit unserer Parole „der Imperialismus wird besiegt
werden, die Widerstand leistenden Völker werden siegen“. Wir haben
Grund genug optimistisch auf die Zukunft der Menschheit zu blicken, egal
wie finster die Wolken auch sein
mögen.
Aufruhr, Widerstand – Es gibt kein ruhiges
Hinterland!
Die Rebellion ist
gerechtfertigt!