Proletarier aller
Länder, vereinigt euch!
Wahlboykott!
Sei
es beim zappen durchs Fernsehen, auf dem Weg zu Arbeit und Einkauf
oder beim surfen im Netz - überall wird uns aktuell die Wahlwerbung
dieser oder jener Partei aufgeschwatzt. Bereits im Februar hingen in
Berlins S-Bahnhöfen die ersten Plakate die zur Teilnahme an der Wahl
aufriefen. Doch wir fragen uns, warum wir überhaupt unsere Stimme
abgeben sollten...
Zehn
Jahre lang hatten wir hier in Berlin Rot-Rot, aktuell sind die Grünen
mit im Boot. Alle Eltern, die seit 2011 die Schulbücher ihrer Kids
zahlen müssen, jeder der sich über die immer steigenden BVG-Preise
ärgert oder eine bezahlbare Wohnung sucht, weiß, wer für den
Ausverkauf des sozialen Wohnens, das Aufheben der Lehr- und
Lernmittelfreiheit und die Streichung der Subventionen für die Öffis
verantwortlich ist. Die Wirtschaft applaudiert, dass Berlin wieder
rentabel ist durch den Sparkurs der selbsternannten „Parteien des
kleinen Mannes“, doch wir zahlen die Rechnung. Dafür sollen wir
sie jetzt auch in den Bundestag wählen? Wohl kaum!
Doch
sind FDP und CDU oder die „Protestparteien“ wie AFD, MLPD oder
Piraten und wie sie alle heißen ein Stück weit besser? An ihren
Wahlkampfständen verkaufen sie uns doch nur das gleiche wie alle
andern, nur neu verpackt: Die Hoffnung, dass sich in diesem System
etwas zum Guten ändern wird, wenn wir doch nur sie wählen würden.
Sie glauben offensichtlich wir sind dumm. Seit 40 Jahren fällt die
Wahlbeteiligung, und ihnen fällt nichts besseres ein als uns zu
erzählen wegen der AFD sei unsere Stimme jetzt wichtiger denn je?
Sie sind es, die seit Jahrzehnten Hand in Hand gehen mit den
Faschisten, sie durch unsere Straßen marschieren lassen und sie in
den Medien aufbauschen. Dafür sollen wir sie wählen? Hartz 4,
fünfundzwanzig Jahre Lohngefälle zwischen Ost und West, sinkende
Reallöhne, Militäreinsätze in aller Welt um die Ausbeutung
aufrecht zu erhalten und zunehmende Unterdrückung nach Innen ist was
uns die etablierten Parteien gebracht haben. Und auch die
Kleinstparteien die ihre Finger nicht direkt mit im Spiel hatten sind
nur die andere Seite der Medaille: Sie kanalisieren den
gerechtfertigten Zorn gegen den Imperialismus in parlamentarische
Bahnen, die in der Geschichte der Menschheit die bestehenden
Verhältnisse noch nie grundlegend verändert haben.
Wir
möchten unsere Stimme weder einer der etablierten Parteien geben
noch „protest“-wählen. Zwischen Pest und Cholera, dem einen oder
dem andern Übel innerhalb dieses Systems zu entscheiden ist für uns
keine Wahl. Und selbst wenn wir ungültig wählen, zählen wir doch
mit in die Wahlbeteiligung mit rein, sind teil ihres „demokratischen
Prozesses“ mit dem sie rechtfertigen, dass sie uns Jahr um Jahr mit
neuen Gesetzen schikanieren. Deswegen gehen wir nicht zur Wahl
sondern rufen zu ihrem Boykott auf!
Was
die Arbeiter und alle Unterdrückten in diesem Land brauchen ist eine
ganz andere politische Organisation als die der Herrschenden. Die
Kommunistische Partei, eine Partei neuen Typs, welche für die
Interessen unserer Klasse eintritt. Nicht im Parlament sondern auf
der Straße, in den Betrieben und in unseren Vierteln. Eine Partei,
die rein gar nichts mit einer bürgerlichen Wahlpartei gemeinsam hat
sondern eine Kampfmaschine der Arbeiterklasse ist, mit dem Ziel, die
Macht zu erobern. Denn wir können nichts erreichen, ohne die
politische Macht zu erobern.
Ausbeutung
abwählen? Das klappt nie! Boykott der Wahlen der Bourgeoisie!
Die
Rebellion ist gerechtfertigt!
Internationalistisches
Kollektiv
inter_kollektiv@gmx.de
August 2017